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Liedertafel Taufkirchen (Vils) e. V.  -  www.liedertafel-taufkirchen.de

 

Geschichte der Liedertafel Taufkirchen (Vils) e. V. 

Geschichte zusammengefasst von Hans Huber:

Die Musik, und hier insbesondere der Gesang, vermag auf den Menschen und dessen Geist großartigen Einfluss zu haben. Personen, die sich darauf einlassen, bestätigen dies immer wieder aufs Neue. Wenn man sich in diesem Hobby dann in Gemeinschaften zusammenfindet, bringt dies zusätzlich Geselligkeit, woraus sich auch ein enormer gesellschaftlicher Nutzen folgert. Diese Erkenntnisse existieren nicht erst seit es darüber wissenschaftliche und medizinische Studien gibt. Bereits seit Generationen machte man diese Erfahrungen in Chören, Gesangsgruppen, Orchestern und der Gleichen.

Auch in Taufkirchen war das Bestreben, sich zum Gesang in Gemeinschaften zusammenzuschließen, schon in früheren Zeiten vorhanden. So gab es nachweislich in den 80-iger Jahren des 19. Jahrhunderts schon Zusammenschlüsse sangesfreudiger Herren und Musiker, die das Liedgut und die Musik pflegten. Mit dem Beginn des 1. Weltkrieges im Jahr 1914 brach diese Gemeinschaft jedoch wieder auseinander. Es dauerte Jahre, bis die Wirren des Krieges überwunden waren. 1928 war es das Anliegen des Lehrers Sebastian Maier und des Kooperators Bachmaier, sich in wöchentlichen Übungsstunden wieder dem Gesang zu widmen. Diese lose Vereinigung trat unter dem Namen "Sängerrunde Taufkirchen/Vils“ an die Öffentlichkeit.

Durch die Politik der Nationalsozialisten war diesen Herren und ihrem Idealismus kein langer Fortbestand beschieden. Ansammlungen, welche nicht ausschließlich der Partei dienten, wurden untersagt. Konnte man anfänglich trotz massiver Schwierigkeiten noch Singstunden abhalten, so kam es mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges gänzlich zum jähen Ende der Sängerrunde.

8 Jahre nach Beendigung des furchtbaren Krieges unternahmen die Herren Josef Speckmeier (Chorregent), Benedikt Allgäuer sen. (Rektor), Kaspar Graßer und Philipp Hütter den Versuch, die Sängerrunde wieder zu beleben. Dazu wurden am 04.03.1953 alle interessierten Herren aus Taufkirchen und der näheren Umgebung in den Gasthof „Zur Post“ eingeladen. Die Versammlung brachte einhellige Begeisterung, wöchentlich wieder zum Singen der Männer zusammenzukommen. Zur Wahrung der Geschäfte dieser neugegründeten Gruppe in loser Form wurde durch Zuruf ein 4-köpfiges Gremium gebildet. Erst am Abend des 24.08.1955 kam es zur offiziellen Gründung des Männergesangvereins „Liedertafel Taufkirchen/Vils“. Am 23. Oktober 1955 absolvierte der Verein im Postsaal sein erstes Konzert, wobei er durch Damen des Kirchenchores bei vierstimmigen Sätzen unterstützt wurde. Im Herbst 1956 entstand dann neben dem Männerchor noch ein separater Frauenchor. Im Laufe der Zeit wuchs man zu einem stattlichen gemischten Chor zusammen.

Mit den Klangfarben von Männerchor, Frauenchor, Solisten und vereint im großen gemischten Chor hatte man nun viele Gestaltungsmöglichkeiten bei den Konzerten. Ab 1961 konnte man zusätzlich noch mit einem von Benni Allgäuer zusammengestellten eigenen Orchester aufwarten.

Diese Mischung, welche man seitdem beibehielt, kommt beim Publikum äußerst gut an.

Es ist die Abwechslung, die die Gäste lieben und zu Stammgästen werden lässt. Neben zahlreichen verschiedenen anderen Auftritten hat die Liedertafel ihr jährliches Herbstkonzert. Zu den wechselnden Musikthemen gestalten die Mitglieder des Vereins mit viel Phantasie die Sporthalle immer zu einem ansprechenden Konzertraum aus.

Da sich die Zeit ganz allgemein in den Jahren seit Bestehen der Liedertafel änderte, war es immer das Bestreben des Vereins, mit ihr zu gehen. 1955 wäre es keinem Menschen in den Sinn gekommen, Licht- und Tontechnik miteinzusetzen. Heute ist sie nicht mehr wegzudenken. Auch die Stilrichtungen in der Programmauswahl müssen dem Geschmack des Publikums entsprechen. Hier sind in erster Linie die musikalischen Leiter von Chören gefordert, dem Wandel der Zeit Rechnung zu tragen. Aber auch an die Sängerinnen und Sänger, welche ja diese Kunst nur als Hobby betreiben, werden immer neue Anforderungen gestellt.

Füllten z. B. in den Anfangsjahren des Chores Wanderlieder, Volkslieder, Jagdlieder die Konzertprogramme, wurde das Repertoire stets erweitert. Man sang Strauß-Melodien, Operettenlieder bis hin zur Klassik und zu Auszügen aus Opern. Es kamen Jahre, wo Musicals, Musik aus bekannten Filmen, wie auch Spirituals gut ankamen. In der Musikwelt ist in den vergangenen Jahrzehnten zu dem Bestand der vergangen Jahrhunderte viel Neues geschaffen worden. Die Zeit ist nicht stehen geblieben. Neben vielen „Eintagsfliegen“ brachte sie auch unzählige „Sternchen“ und „Sterne“ hervor, sowohl bei den Komponisten wie auch bei den Interpreten.

 

 

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